
Scham- und andere Gefühle bei Skin picking
Flucht vor den eigenen Gefühlen & Charaktereigenschaften
Skin Picking und Scham: Wenn Wunden im Gesicht zur täglichen Peinlichkeit werden
Skin Picking, auch Dermatillomanie genannt, ist ein Zwang, bei dem Menschen immer wieder ihre Haut aufkratzen oder drücken, um Unreinheiten zu entfernen – oft bis blutende Wunden und danach Schorf entstehen.
Diese Angewohnheit ist viel mehr als ein „Schönheitsproblem“. Die ständigen Verletzungen im Gesicht, die Narben und die sichtbaren Zeichen hinterlassen oft nicht nur die Haut, sondern auch das Wohlbefinden wund.
Die Scham, die mit diesen sichtbaren Verletzungen einhergeht, kann unglaublich belastend sein. 🌱

Der Spiegel wird zum Feind 🪞😰
Für viele Menschen mit Skin Picking fühlt sich das eigene Spiegelbild wie eine Einladung zu mehr an. Jedes Mal, wenn sie sich selbst ansehen, sind da diese unübersehbaren Makel. Die roten Stellen, Erhebungen und dreckigen Poren sind ein ständiger Reminder, dass man nicht mit reiner Haut gesegnet ist.
Dieses Gefühl der Peinlichkeit wird vor allem dann stark, wenn man sein Gesicht anderen Leuten zeigen muss.
Es schleicht sich die Sorge ein: „Was denken die anderen über mein Gesicht? Sehen sie die schlecht abgedeckten Wunden?“ Man hat das Gefühl, jeder blickt sofort auf die roten Stellen und sagt nur aus reiner Höflichkeit nichts. 👀🩹
Verstecken oder nicht schminken? Der tägliche Kampf 💄
Einige Menschen versuchen täglich, ihre Haut so gut es geht zu verstecken – durch Concealer, Make-up Grundierung, Ponys, ins Gesicht gezogene lange Haare, Schals oder die Mützenzeit im Winter ist auch ganz geil. Aber selbst das beste Make-up wird irgendwann fettig, ranzig und hält irgendwie nur 6 Stunden.
Dann muss man wieder neu auflegen. Manchmal hilft es tatsächlich sich in der Schminke eine Art Schutzschild zu schaffen, wenn man nur kleine Stellen hat, sind die nach 3 Tagen mit Make up drauf abgeheilt. Man sieht sie ja nicht so.
Dieses ständige „hübsch-sein-müssen“ kann auf Dauer erschöpfen. Ständig zu planen, wie man die Wunden verbirgt, und die Angst, dass jemand sie bemerkt, kann stressen und noch mehr Scham auslösen, wenn das Auge des Gegenübers unser Gesicht abscannt. 😔

Die ständige Selbstkritik 🎭
Neben der sichtbaren Peinlichkeit gibt es oft eine innere Stimme, die noch verletzender sein kann als die Blicke anderer. Diese innere Kritik sagt Dinge wie
„Warum kannst du nicht einfach aufhören?“
„Andere haben das doch auch nicht!“
„Warum mach ICH das bloß?“
Das Gefühl, sich selbst „nicht unter Kontrolle“ zu haben, erzeugt oft nachmehr Ärger & und Selbstvorwürfe.
Man wünscht sich, stark genug zu sein, die Finger von der Haut zu lassen, aber der Drang ist wie ein Automatismus. 😢

Heilung 💚🌈
Die gute Nachricht ist: Du bist nicht allein mit all diesen Empfindungen. Über 100 Menschen hab ich begleitet und wir denken und fühlen wirklich alles das gleiche. Viele Menschen kämpfen mit Skin Picking und dem damit verbundenen Kontrollverlust.
Es gibt mittlerweile verschiedene Hilfsangebote, von Therapie über Selbsthilfegruppen bis hin zu Onlinekursen. Es kann hilfreich sein, einen neuen Lebensweg einzuschlagen und anzufangen, mit sich selbst wieder ins Reine kommen zu wollen.

Fazit: Du bist mehr als deine Haut 🌱💖
Wenn die Scham über deine Haut zur ständigen Last wird, erinnere dich daran, dass dein Wert nicht von deinem Hautbild abhängt. Wenn du deinen Wert nicht fühlst, ist es erst recht von Nöten, mit Merdianklopftechniken anzufangen.
Deine Wunden erzählen eine Geschichte – eine Geschichte von Ärger, Unzufriedenheit und Selbsthass, aber auch von deiner Stärke und deinem Wunsch, nach Lösungen zu suchen. Wie geil ist das bitte, dass du 2 Seiten in dir hast?
Trau dich, darüber mit deiner Familie, Freunden oder Partner zu sprechen, hole dir Unterstützung, und vor allem: du bist kein hoffnungsloser Fall.
💬 Du kamst ohne Skin picking auf diese Welt. Dahin kannst du auch wieder zurück.
Deine Sina
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